Wenn du eine Immobilienfinanzierung aufnimmst, prüft die Bank deine Kreditwürdigkeit. Dazu nimmt sie in der Regel eine Abfrage bei der SCHUFA vor.
Im folgenden Artikel erfährst du unter anderem, wie du einen kostenlosen Datenauszug bei der SCHUFA anforderst und welchen Einfluss der SCHUFA-Score auf die Kreditkonditionen hat.
Welche Daten speichert die SCHUFA?
Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, kurz SCHUFA, ist ein privatwirtschaftliches Unternehmen, das Informationen zur Zahlungsfähigkeit sammelt.
Angeschlossene Vertragspartner wie Banken, Mobilfunkanbieter oder auch Versandhändler melden Informationen über die Bonität ihrer Kunden und können im Gegenzug Daten abrufen.
Zunächst speichert die SCHUFA allgemeine Angaben wie deine Anschrift und dein Geburtsdatum. Darüber hinaus melden Banken Daten wie die Eröffnung eines Girokontos, Kreditaufnahmen oder die Beantragung einer Kreditkarte. Kommt es zu negativen Merkmalen wie einer Kreditkündigung, einem Mahnbescheid oder einem Zahlungsausfall, wird das ebenfalls bei der SCHUFA gespeichert.
Aus diesen Daten ermittelt die SCHUFA den sogenannten SCHUFA-Score zwischen 0 und 100%. Der Wert ist eine statistische Prognose und zeigt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls ist. Ein höherer-Score bedeutet also eine bessere Kreditwürdigkeit.
Gut zu wissen
Auch wenn es bei einem Kreditnehmer in der Vergangenheit nie zu Zahlungsausfällen oder Unregelmäßigkeiten gekommen ist, liegt der SCHUFA-Score in keinem Fall bei 100%. Das Risiko, dass es infolge einer Krankheit oder durch Tod zu einem Zahlungsausfall kommt, ist in jedem Fall gegeben.
Wie kann ich meine SCHUFA-Daten abfragen?
Wenn du wissen möchtest, welche Daten über dich hinterlegt sind, kannst du eine Abfrage bei der SCHUFA vornehmen. Eine sofortige Anfrage ist kostenpflichtig. Einmal im Jahr bist du nach den Regelungen der DSGVO Artikel 15 berechtigt, eine kostenlose Datenkopie (https://www.meineschufa.de/de/datenkopie?etcc_cmp=schufa.de&etcc_med=%20Link/Referrer-schufa.de&et_cmp_seg5=themenportal&et_cmp_seg4=dako) anzufordern. Eine tagesaktuelle Berechnung deines Bonitätsscore erhältst du mit dieser Datenkopie jedoch nicht.
Bemerkst du falsche Einträge in deinem SCHUFA-Auszug, bist du berechtigt, diese Angaben löschen oder korrigieren zu lassen. Die SCHUFA ist verpflichtet, unrichtige oder veraltete Daten zu löschen.
Bei welchem SCHUFA-Score lehnen Banken einen Kredit ab?
Eine allgemeine Regelung gibt es nicht. Banken legen individuell fest, bei welchen SCHUFA-Werten eine Kreditanfrage abgelehnt wird.
Folgende Übersicht bietet eine ungefähre Orientierung:
Der SCHUFA-Score ist...
- höher als 97,5 %: die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls ist sehr gering
- zwischen 97,5 und 95%: das Risiko eines Zahlungsausfalls ist überschaubar
- zwischen 95 und 90%: es besteht ein leicht erhöhtes Risiko für einen Zahlungsausfall
- zwischen 90 und 80%: das Risiko eines Zahlungsausfalls ist deutlich erhöht
- zwischen 80 und 50%: die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls ist sehr hoch
- unter 50%: mit einem Zahlungsausfall ist zu rechnen
Liegt der SCHUFA-Wert unter 90%, sehen Banken in der Regel ein erhöhtes Risiko für eine Kreditvergabe. Ab diesem Score ist mit einer Kreditablehnung zu rechnen.
Ergibt die Bonitätsabfrage ein überschaubares Risiko, lehnen Banken die Kreditanfrage unter Umständen nicht grundsätzlich ab, lassen sich das erhöhte Risiko aber mit einem höheren Zinssatz bezahlen.
Wie kann ich meinen SCHUFA-Score verbessern?
Die SCHUFA ermittelt den Score alle drei Monate neu. Wenn du deinen Wert verbessern möchtest, solltest du zunächst prüfen, ob alle Einträge korrekt sind. Falls nicht, solltest du falsche Angaben löschen lassen. Darüber hinaus gibt es weitere Möglichkeiten, wie du einen negativen Score vermeiden kannst:
- Mahnungen vermeiden und Rechnungen pünktlich zahlen
- Ungenutzte Kreditkarten kündigen (eine hohe Anzahl von Kreditkarten führt zu einem schlechten SCHUFA-Score)
- Ungenutzte und inaktive Girokonten kündigen
- Kredite von Versandhäusern mit geringeren Summen vermeiden
- Die Nutzung deines Dispokredits vermeiden
Wenn du auf der Suche nach passenden Baufinanzierungen in Bremen bist, macht es natürlich Sinn die Konditionen zu vergleichen. Sprichst du selber bei den Banken vor, schilderst dein Vorhaben und reichst Dokumente ein, wird bei einigen Instituten schon sehr früh dein SCHUFA-Score abfragt. Diese konkrete Abfrage auf Grund einer Kreditprüfung erzeugt einen Eintrag bei der SCHUFA. Wenn du also bei mehreren Anbietern nachfragst, sieht es so aus, als hätten verschiedene Banken den Kredit abgelehnt, was zu einer Abwertung deines SCHUFA-Scores führt. Finanzierungsvermittler nutzen die Möglichkeit der Konditionsanfrage ohne SCHUFA-Prüfung. So bekommst du einen konkreten Zins genannt, kannst dich für eine Bank entscheiden und stößt nur eine SCHUFA-Anfrage an.
Fazit: SCHUFA-Score ein Kriterium bei der Kreditentscheidung
Mit einem schlechten SCHUFA-Score sinken die Chancen auf eine Kreditgenehmigung. Ein schlechterer SCHUFA-Wert muss jedoch nicht in jedem Fall eine sofortige Ablehnung bedeuten, da in die Kreditentscheidung der Bank verschiedene Kriterien einfließen. So wirken sich beispielsweise ein hoher Eigenkapitalanteil und ein hohes monatliches Einkommen positiv aus. Dennoch solltest du darauf achten, negative Merkmale in der SCHUFA zu vermeiden und darauf achten, deinen Zahlungsverpflichtungen vertragsgemäß nachzukommen.