Wenn du den Kauf einer eigenen Immobilie planst, sind die Zinsen und die Zinsentwicklung wichtige Themen für dich. Ein oder ein halber Prozentpunkt mehr Zinsen machen bei einer hohen Finanzierungssumme einen Betrag von mehreren tausend Euro jährlich aus.
Welche Indikatoren die Zinsentwicklung beeinflussen, haben wir im folgenden Beitrag zusammengefasst.
Die Zinsindikatoren im Überblick
Baufinanzierung Oldenburg: Im Vergleich zum Jahr 2021 sind die Bauzinsen erheblich angestiegen und haben sich nahezu vervierfacht. Experten gehen davon aus, dass Kredite auch in den kommenden Monaten teurer werden - eine seriöse Prognose über die Zinsentwicklung ist jedoch kaum möglich.
Es gibt verschiedene Faktoren, die Einfluss auf die Bauzinsentwicklung nehmen:
- Preise für Pfandbriefe: Banken refinanzieren Kredite in der Regel über die Ausgabe von Pfandbriefen. Dazu geben die Kreditinstitute festverzinsliche Wertpapiere aus, für die Anleger einen bestimmten Zinssatz erhalten. Die Höhe des Zinssatzes orientiert sich an den Konditionen für deutsche Bundesanleihen. Müssen die Banken also Pfandbriefe höher verzinsen, steigen auf der anderen Seite auch die Kosten für Bauzinsen.
- Preise für Bundesanleihen: Bundesanleihen sind Wertpapiere, die der Bund mit einem festen Nominalzins und einer bestimmten Laufzeit herausgibt. Die Anleihen werden an der Börse gehandelt, der Ausgabepreis liegt immer beim Nominalwert von 100 Prozent. Die Bundesanleihen sind ein Indikator für die Zinsentwicklung: Steigende Zinsen führen zu höheren Zinsen für Pfandbriefe und damit zu einer höheren Verzinsung der Baukredite.
- EZB-Leitzins: Der EZB-Leitzins ist der Zinssatz, zu dem die Europäische Zentralbank Kredite an Geschäftsbanken vergibt. Die Höhe der EZB-Leitzinsen und die Geldpolitik haben einen indirekten Einfluss auf die Zinsentwicklung am Geldmarkt. Banken reagieren mit Veränderungen ihrer Konditionen, wenn die EZB den Leitzins ändert oder sich eine Änderung abzeichnet.
- Swap-Zinssätze: Bei einem Swap handelt es sich um ein außerbörsliches Tauschgeschäft, bei dem finanzielle Verpflichtungen und Zahlungsströme ausgetauscht werden. Große Marktteilnehmer wie Banken, Regierungen oder Konzerne nutzen dieses Finanzierungsinstrument, um beispielsweise Gewinne aus den eigenen Zahlungsverpflichtungen zu erzielen oder das Risiko von Zinsschwankungen zu minimieren. Im Rahmen einer Baufinanzierung nutzen Banken Swaps, um das Zinsrisiko abzusichern. Steigende Swap-Sätze können darauf hinweisen, dass die Marktakteure mit steigenden Zinsen rechnen und so zu höheren Bauzinsen führen.
Welche Auswirkungen hat die Inflation auf die Zinsentwicklung?
Steigt die Inflation, erhöhen sich in der Regel auch die Finanzierungszinsen. Die EZB versucht, mit einer restriktiven Geldpolitik und einer Erhöhung der Leitzinsen die Inflation zu bremsen und dem Wertverlust des Geldes zu begegnen. Eine steigende Inflation hat demnach in der Regel auch höhere Finanzierungskosten zur Folge. Wenn du bereits ein Baudarlehen zu günstigen Konditionen hast, profitierst du von dieser Situation: Durch die steigende Inflation werden auch deine Schulden weniger wert.
Haben steigende Immobilienpreise Auswirkungen auf die Zinsentwicklung?
Eine steigende Nachfrage nach Immobilien führt zu höheren Immobilienpreisen. Eine größere Anzahl an Käufern interessiert sich für eine Immobilienfinanzierung, was Auswirkungen auf das Angebot der Banken haben kann. Durch den gestiegenen Wettbewerb könnten die Kreditinstitute mit besonders günstigen Finanzierungsangeboten locken.
Auf der anderen Seite ist bei einem überhitztem Immobilienmarkt das Risiko eines Wertverlustes des Hauses oder der Wohnung höher. Für die Bank steigt damit das Risiko eines Kreditausfalls - die Kosten dafür können sich in höheren Zinssätzen niederschlagen.
Fazit: Entwicklung der Zinsen von verschiedenen Faktoren abhängig
Die Zinsentwicklung ist immer vom Zusammenspiel verschiedener Indikatoren abhängig. Es ist jedoch zu bedenken, dass niemals ein Faktor allein für die Zinsentwicklung verantwortlich ist und die Zusammenhänge sehr komplex sind. Regulatorische Bedingungen der EZB spielen dabei ebenso eine Rolle wie die allgemeine Entwicklung der Wirtschaft und die Inflation. Letztlich kommt es beim Zinssatz für eine Baufinanzierung auch auf den Kreditnehmer selbst, die Bonität und das Einkommen an.
Wenn du den Kauf oder den Bau einer Immobilie planst, solltest du die Entwicklung am Kapitalmarkt genau beobachten. Ideal ist die Zusammenarbeit mit einem Finanzierungsvermittler, der die Konditionen täglich im Blick hat und dir mit einer umfassenden Beratung zur Seite steht!